Freitag, 14. Dezember 2012

Top 10 Kulinarik-Geschenke, made in Styria (Platz 1)


* Die vorliegende Auswahl versteht sich als subjektive Momentaufnahme und spiegelt allein meinen persönlichen Geschmack wider.
Getränke wie Bier, Wein und Edelbrände wurden in dieser Auswahl nicht berücksichtigt.


Hier nun Rang 1:
Natürlich Zotter

Witzig, aber über eine Zotter-Schokolade kann ich mich immer freuen. Ich hab mich ja ehrlich gesagt die längste Zeit nicht die Bohne dafür interessiert, was diese Zotter überhaupt tut. Da waren seine Schokoladen schon längst Kult. Mir waren die einfach irgendwie zu speziell und auf den zweiten Blick dann auch noch zu teuer und überhaupt. Nein, eigentlich nicht einmal zu teuer. Trotzdem habe ich nicht im Traum daran gedacht, mir eine Zotter-Schokolade zu kaufen. Schokolademäßig spielte ich in einer anderen Liga. Von Zotter aus gesehen ganz unten – bei den Massenschokoladen zum Aktionspreis. Riesenpackung Milka ganze Nüsse. Und die war dann logischerweise sofort weg. Powerlutschen. Und hätte ich nicht immer wieder Zotter-Schokoladen geschenkt bekommen, ich wüsste wahrscheinlich bis heute nicht, was das ist.

Zotters handgeschöpfte Schokoladen

Unsere echt tolle Zotter-BIOgrafie

Mittlerweile habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Wolfgang Schober mit und für Josef Zotter ein Buch geschrieben – seine Biografie, die ja streng genommen eine Gesprächs-AutoBIOgrafie ist. Das Buch kann man übrigens zum Beispiel hier bestellen. Oder man besorgt es sich direkt bei zotter in Bergl bei Riegersburg oder im zotter Shop von Peter Linzbichler in der Grazer Herrengasse, dort, wo im Sommer das Temmel-Eis gelutscht wird. E-Book Versionen gibt es bei Amazon und iTunes.

Zotter-BIOgrafie

Zotter schenkt man eben

Keine Ahnung, wann ich die erste Zotter-Schokolade gekauft habe. Das Verblüffende war nämlich, dass ich zu allen möglichen Anlässen eine geschenkt bekam. Das wurde irgendwann ein echter Trend. Als es dann endlich soweit war und ich mir meine erste Zotter kaufte, kaufte ich sie nicht für mich selbst, sondern als Geschenk. Wie ich sie auch heute noch ganz, ganz selten für mich selbst kaufe, sondern hauptsächlich als Geschenk. Über Zotter-Schokoladen freut sich jeder, wenn es nicht gerade eine sehr spezielle ist mit Grammeln oder Blut. Zotter-Schokoladen sind etwas Besonderes. Die kauft man sich nicht einfach so im Vorübergehen. Also, wenigstens ich nicht. Aber genau deswegen schenke ich sie auch her. Oder so ähnlich. Ich kapier das ehrlich gesagt auch nicht so ganz. Vielleicht war ich ja auch die längste Zeit einfach nur zu blöd bzw. zu neidig, um mir eine zu kaufen und jetzt tue ich so, als würde irgendeine Logik dahinterstecken.

Das berühmte Zotter-Bild von Christian Jungwirth (www.bigshot.at)

Aber das ist schon ein bisschen die Moral der Geschichte: Etwas herzuschenken, was ich mir selbst nicht gönnen würde. Das ist ein Aspekt beim Schenken, der ihm eine gewisse Qualität gibt.

Spiel der Brauntöne

Allein schon das Farbenspiel. Nein, da meine ich noch gar nicht die von Andreas h. Gratze gestalteten Verpackungen, sondern die Farben der Schokoladen selbst, je nach Kakaoanteil und Mischung.
Nougsus Walnuss-Nougat
Nougsus Paranuss-Nougat
Nougsus Kokosnuss-Nougat mit Palmzucker

Einfach etwas Besonderes

Zotter ist für mich nach wie vor etwas Besonderes. Auch wenn man ihn und seine Schokoladen jetzt schon kennt und auch wenn manche behaupten, dass Zotter nichts mehr Besonderes ist, weil man ihn eh schon überall bekommt. Aber erstens: Was heißt schon überall? Und zweitens läuft Zotter mit seiner Innovationslust der Entbesonderung ja sowieso davon. Ja – und dass spielt bei Zotter natürlich auch eine ziemliche Rolle: Es schwingt noch viel mehr mit. Die Schokos sind ja nicht bloß mehr oder weniger gut, sondern sie sind oft echte Geschmackskunstwerke. Nicht umsonst zählt man ihn zu den acht besten Schokolademachern der Welt. Dazu kommt noch, dass die Schokoladen ausschließlich unter Verwendung biologischer und – wenn sie aus der sogenannten Dritten Welt stammen – fair gehandelten Zutaten hergestellt sind. Da kann man dieses ganze Biozeug zehnmal einen Schmäh nennen – aber wenn das so ein Schmäh ist, warum tut sich das dann sonst keiner an?! Wahrscheinlich, weil es letztlich doch einfacher ist, auf Bio und Fairtrade zu sch ...! Was dann auch noch eine Rolle spielt, ist das ganze Drumherum: die bunte Aufmachung, die gläserne Manufaktur in Bergl, dieses Schoko-Mekka mit Hunderttausenden Pilgern pro Jahr, der Essbare Tiergarten, das China-Abenteuer, die Person Zotters, seine Überzeugungen, ja, sogar die Widersprüche in ihm – all das, was schließlich eine vitale Marke ausmacht. Das schwingt da mit. Das hat doch was, finde ich. Ja, genau – noch was: Dass der Zotter seine Schokolade seit ein paar Jahren selber erzeugt (bean to bar, wie das so schön heißt) und sie sich nicht irgendwo aus Belgien oder sonstwoher schicken lässt – das ist natürlich auch ein ganz wesentlicher Punkt.

Furchterregende Vielfalt

Einfach unglaublich, wie die Ideen aus Zotter heraussprudeln und zu Schokolade werden. Fast schon kontraproduktiv, aus wie vielen Produktlinien und Sorten man wählen kann. Alles kann man gar nicht kosten. Dafür bräuchte man mindestens zwei Leben, aber parallel.

BIOfekt
Mitzi Blue

Nur Zotter und Milka? Schrecklich!

Und so weiter und so fort. Deswegen ist und bleibt Zotter für mich etwas Besonderes und er erfindet sich immer wieder von Neuem als etwas Besonderes. Je länger ich mich mit ihm beschäftige und je länger er sich damit beschäftigt, Schokolade zu machen. Und deswegen schenke ich Zotter und freue mich, wenn mir jemand Zotter schenkt. So ist das. Natürlich gibt es andere lässige Schokoladen auch. Logisch. Wäre ja auch schlimm, wenn es nur Zotter und Milka gäbe.


Hier eine Auswahl von Bezugsquellen:

  • Das komplette Zotter-Sortiment gibt's quasi ab Manufaktur im Schoko-Laden in Bergl bei Riegersburg. Dort findet man auch die Zotter-BIOgrafie.
  • Zotter hat auch einen Webshop. Auch dort erhält man die Zotter-BIOgrafie.
  • Eine sehr große Auswahl an Zotter-Schokoladen findet man im Geschäft Peter Linzbichlers am Grazer Franziskanerplatz. Peter Linzbichler ist insgesamt ein ziemlicher Schokoladenguru, muss man sagen, und was sich da auf den paar Quadratmetern seines Ladens abspielt, ist fast schon  bedenklich. Schoko und Konfekt, wohin das Auge fällt, und alles vom Feinsten. Wer sich da nicht halbwegs im Griff hat ... Sehr empfehlenswert zum Herschenken – aber logischerweise auch zum Selbernaschen – sind die feinen Konfekt- und Trüffelkreationen. Die gibt's auch hübsch verpackt in verschiedenen Größen.
  • Aktuell gibt's große Teile des Zotter-Sortiments auch in einem gemeinsam von Josef Zotter und Peter Linzbichler betriebenen Shop in der Grazer Herrengasse – dort, wo im Sommer das Tempel-Eis über die Theke gereicht wird. Im diesem Zotter-Shop by Linzbichler erhält man übrigens auch unsere Zotter-BIOgrafie – exklusiv in Graz.
Peter Linzbichler

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