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FOODISSIMO – Genusserlebnisse by Wolfgang Wildner
Wieder einmal stellt sich mir gnadenlos die Frage, ob ich meinen „Lieben“ kulinarische Köstlichkeiten unter den Christbaum legen soll – oder sonst wo hin.
Kulinarik schenken – ja oder nein?
Kulinarik schenken – ja oder nein?
Soll ich oder soll ich nicht?
Immer die gleiche Frage.
Nicht nur vor Weihnachten.
Verdammt, warum eigentlich nicht?!
Warum denke ich überhaupt darüber nach?
Habe ich keine größeren Probleme?
Unweigerlich muss ich an die Geschenkkörbe denken, die sich während meiner wohlbehüteten Kindheit und Jugend Zutritt zu meiner Wahrnehmung verschafft haben.
Die Körbe des fortgeschrittenen Wirtschaftswunders und der einsetzenden Übersättigung - gefüllt mit allerhand gefährlichen Weinen, Weinbränden, Würsten, Speck und was weiß ich welchen Köstlichkeiten sonst noch. Ja, doch: Schokolade. Aber die führte im Verhältnis zu den Fleisch- und Wurstprodukten sowie Schnapserzeugnissen ein kümmerliches Dasein. Logisch, dass wir uns für diese Körbe nicht die Bohne interessierten.
Bezeichnend auch, zu welchen Anlässen sie übereicht wurden …
Ja, exakt: Jubilarsehrungen, runde Geburtstage 80 plus.
Weltspartag? Ja, wenn man über ein entsprechendes Sparbuch verfügte …?
Oder eben zu Weihnachten – als gut gemeintes Präsent zum Beispiel von Parteiorganisationen und ähnlichen Gruppierungen (zum Anfüttern) oder – vielleicht noch schlimmer – von Geschäftsfreunden. Die kann man sich ja sowieso nicht aussuchen.
Immer haftete diesen Körben auf der symbolischen Ebene ein bestimmter Geruch an.
Als wären sie feierlichere Versuche, einen durchschnittlichen Einkauf abzubilden – nach österreichischen Einkaufs- und Essgewohnheiten natürlich.
Oder als wären sie luxuriösere Varianten von Survival-Rationen für Atomschläge und artverwandte Weltkatastrophen.
Hier ein original Überlebensgeschenkpaket:
Um nur 3490 Euro!
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Innova- Überlebenspaket 360 Tage. Mahlzeit! |
Fehlt nur noch der Korb.
Fünf zum Preis von vier!
Fünf köstliche Jahre im Bunker.
Sicher extrem lange haltbar, das Zeug. Weil was hast du davon, wenn das Ganze nach zweieinhalb Jahren vergammelt ist und draußen die Gamma-Strahlen?
Aber, was hilft's?!
Wer konnte denn, als dieses herrliche Atompilz- bzw. Pandemie-Überlebenspaket handverlesen für den Markt zusammengestellt wurde, schon den Weltuntergang am 21. 12. 2012 vorhersehen oder auch nur erahnen?!
Meine Damen und Herren!
Unweigerlich nähern wir uns der Endzeitspanne, in der die Haltbarkeit der meisten Lebensmittel das der Erde übersteigt.
Also besser mit dem Verzehr der gehorteten Köstlichkeiten nicht bis zum St. Nimmerleinstag warten, der könnte nämlich unter Umständen (Welt adieu) in der Tat kein Tag im herkömmlichen Sinn mehr sein.
Essen Sie also jetzt!
Schmeckts?
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Alles drin – nichts dran?
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